Es fand im Yunus Emre Enstitüsü Wien eine Konferenz über die Mevlevi-Bildung von dem Dozenten der Theologischen Fakultät der Universität Eskişehir Osmangazi Prof. Dr. İshak Tekin und anschließend ein Kanun-Rezital von Dr. Ömer Faruk Bayrakçı statt.

Viele Kunstliebhaber, allen voran der Türkische Botschafter in Wien Ozan Ceyhun, besuchten die Veranstaltung, die am 15. November 2023 stattfand. Bei der Konferenz, die bei den Gästen große Aufmerksamkeit erregte, hielt die YEE Wien-Direktorin Ayşe Yorulmaz die Eröffnungsrede und betonte, dass Mevlanas Lehren Licht auf die heutige Menschheit werfen.

Fakultätsmitglied der Eskişehir-Osmangazi-Universität (ESOGÜ) Dozent Prof. Dr. İshak Tekin sagte auf der Konferenz Mevlanas berühmtes „Ich war roh, ich kochte, ich verbrannte“. Er erklärte, dass seine Aussage die grundlegende Bildungsphilosophie des Mevlevi-Ordens präge. Tekin brachte zum Ausdruck, dass das Verstehen von Mevlana einen Reifungsprozess bedeute, der Geduld, den Kampf gegen Schwierigkeiten und ständige Anstrengung erfordere.

Tekin betonte, dass spirituelle Reifung und künstlerische Beiträge im Vordergrund der Mevlevi-Tradition stehen, und erklärte, dass Derwische durch einen 1001-tägigen, qualvollen Prozess ausgebildet wurden. Er erklärte auch, dass der grundlegende Ansatz der Mevlevi-Ordnung darin besteht, dass der Einzelne lebt, ohne vollständig in die Welt einzutauchen, aber ohne seine Verbindung zur Welt vollständig zu lösen.

In Tekins Worten wurde betont, dass der Ausdruck „Ich war roh, ich kochte, ich verbrannte“ spirituelle Reifung und Vollkommenheit bedeutete, und in der Mevlevi-Tradition erhielten die Schüler eine besondere Ausbildung, um dieses Verständnis am Leben zu erhalten. Nach den Reden verlieh ESOGÜ-Fakultätsmitglied Dr. Ömer Faruk Bayrakçı der Veranstaltung eine künstlerische Dimension, indem er ein beeindruckendes Kanun-Rezital mit Werken von Mevlevi-Komponisten präsentierte.