Eine osmanische Ausstellung im ältesten Theater Österreichs

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Im historischen Stadttheater in der Stadt Grein in Österreich fand die Ausstellung „Eine unverhoffte Begegnung – Haydn und die Türkenoper“ statt. Unterstützt wurde die Ausstellung, in der Musikinstrumente und Gewänder aus der osmanischen  Zeit ausgestellt wurden,  vom Yunus Emre Enstitüsü in Wien.

Die Ausstellung, veranstaltet im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der Donaufestwochen in der Ausstellungshalle des historischen Stadttheaters von Grein, welches 1563 errichtet und seit 1791 aktiv genutzt wird, stieß auf großes Interesse. 

Der Bürgermeister Mag. Rainer Barth hielt die Eröffnungsrede der Ausstellung am 10. Mai 2019. Gezeigt wurden verschiedene Musikinstrumente des Mehteran (Militärmusiktruppe) und osmanische Gewänder sowie Accessoires aus dem 18. Jahrhundert.

Der Kurator Dr. Klaus M. Pollheimer informierte zunächst über das 25-jährige Jubiläum der Donaufestwochen und sagte, dass dieses Jahr die „Türkenoper“ des durch seine Theaterstücke bekannten österreichischen Komponisten Joseph Haydn thematisch im Fokus stehen werde.

Pollheimer wies zudem darauf hin, dass zu jener Zeit einige Opern über die Türken verfasst wurden und die türkische Mode in Europa sehr prägend war. Die Herzogin Maria Theresia habe sich sogar in türkischen Trachten malen lassen.

Christian Moritz-Bauer – eines der Kuratoren – betonte, dass Mozarts Oper „Die Entführung aus dem Serail“ die bekannteste unter den vielen Opern über die Türken ist, Haydn aber die türkische Musik besser analysiert, verstanden und in seinem Werk umgesetzt habe. Mozarts Werk sei monorytmisch, während Haydn Instrumente wie Zylinder- sowie Kesseltrommel als Vorbild genommen habe, die typisch für die Mehteran sind, und in Form von trockenen und schrillen Tönen jeweils in seine Noten eingearbeitet habe.

Der stellvertretende Leiter des YEE Halil Ibrahim Doğan drückte seine Zufriedenheit darüber aus, dass sie als Yunus-Emre-Enstitüsü einen Beitrag für die Ausstellung im ältesten Theater Österreichs leisten dürfen, in der Elemente osmanischer Kultur zur Schau gestellt werden. Doğan fügte hinzu, dass Instrumente des Mehteran, Gewänder und historische Gemälde sowie Mützen des Sultans und der Sultanin eigens für diese Ausstellung vorbereitet wurden.

Die Interessenten konnten neben der Musik und Gewänder, die Instrumente wie Davul (Zylindertrommel), Nakkare (Kesseltrommel) und Cevgan (Schellenbaum) bestaunen, die im 18. Jahrhundert in Österreich nach dem Vorbild der türkischen Musik verwendet wurden.

Nachdem die Gäste im historischen Theater der klassischen Musik beiwohnen durften, hatten sie die Möglichkeit, die Werke aus der osmanischen Zeit genauer zu besichtigen.

Die Ausstellung steht den Besuchern bis zum 26. Oktober 2019 offen.