Mehmet Akif Ersoy

Yazıcı-dostu sürüm

Im Rahmen zweier Veranstaltungen wurde im Yunus Emre Enstitüsü, dem Türkischen Kulturzentrum Wiens, der Schlacht von Gallipoli im Frühjahr 1915 gedacht, welche mit der Seeoffensive der Alliierten am 18.März ihren Höhepunkt erlangte und mit dem Sieg der osmanischen Truppen endete. Die Abwehr der Angreifer in Gallipoli war ein wichtiger Schritt im türkischen Befreiungskrieg und ist ein bedeutender Bestandteil der Entstehungsgeschichte der heutigen Türkei.
Zu Ehren Mehmet Akif Ersoys, dem „Dichter der Unabhängigkeit und Zukunft“ veranstaltete das Yunus Emre Enstitüsü Wien am 24. März 2017 um 18 Uhr ein zweiteiliges Programm, bestehend aus einem Vortrag und einem kleinen Konzert. Bereits zum 81.Mal jährt sich in diesem Jahr der Todestag des Verfassers der türkischen Nationalhymne, dem „Unabhängigkeitsmarsch“. Zu diesem Anlass hielt der Dekan der Istanbuler Sabahattin-Zaim-Universität, Prof. Dr. Turan Koç, einen Vortrag über das Erbe des großen türkischen Dichters.
In ihrer Eröffnungsrede erläuterte die Direktorin des Yunus Emre Enstitüsü Wien, Ayşe Yorulmaz, wie der Dichter Mehmet Akif Ersoy den Unabhängigkeitskampf der Türkei im Ersten Weltkrieg und danach in seinen Gedichten thematisierte. Zur Veranschaulichung zeigte sie die Rezitation eines seiner beeindruckend kraftvollen Gedichte, im Hintergrund Aufnahmen von Szenen, die sich in Gallipoli abgespielt hatten. Im Anschluss daran begrüßte als Ehrengast Staatssekretär Özgür Gökmen von der Botschaft der Republik Türkei in Wien das Publikum und bekundete seine Freude, am Programm teilnehmen zu können. Gökmen hob die Bedeutung Mehmet Akif Ersoys in Vergangenheit und Gegenwart hervor und gab anschließend das Wort an den Vortragenden, Prof. Dr. Turan Koç, weiter. Prof. Koç referierte über den Einfluss der Lyrik Mehmet Akif Ersoys in Literatur und Geschichte, welche den Zugang zu den historischen Ereignissen in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts und die Auseinandersetzung mit türkischen Unabhängigkeitsbestrebungen auch 100 Jahre danach noch erleichtert. Aus eben diesem Grund sei Ersoy nicht nur „Dichter der Unabhängigkeit“, sondern ebenso nachhaltig „Dichter der Zukunft“. Hinsichtlich der Interpretation von Ersoys Gedichten äußerte sich Prof. Koç folgendermaßen: „Wenn wir ein Gedicht lesen, dann lesen wir den Künstler selbst“. Um den Hintergrund von lyrischen Werken erfassen zu können, ist es demnach unabdingbar, sich mit dem Verfasser, seinem Leben und dessen zeitlicher Einbettung zu befassen. Im Anschluss an den aufschlussreichen Vortrag präsentierten die Musiker des Yunus Emre Enstitüsü eine Vertonung ausgewählter Gedichte Mehmet Akif Ersoys. Am 28.03.2017 um 18:30 Uhr wird das Programm zum Gedenken an die Schlacht von Gallipoli mit dem Spielfilm „Son Mektup-Der letzte Brief“ abgerundet.